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Vanuatu - erste Eindrücke

  • Anke
  • 4. Nov. 2017
  • 4 Min. Lesezeit

Efate, Vanuatu.

Nach mehrtägiger Anreise sind wir vor einigen Tagen endlich am anderen Ende der Welt angekommen.

Die letzten vier Tage haben wir auf der Hauptinsel dieses kleinen Inselstaates verbracht. Wir sind in eine kleine Lodge nahe der Hauptstadt Port Vila eingezogen, die über einen herrlichen Garten verfügt und direkt an einer Lagune liegt. Im Gegensatz zur Südsee gleicht die Lagune einem Tümpel, doch wenn man sich morgens ein wenig erfrischen möchte, stolpert man schon beim Hineingehen über farbenprächtige Seesterne und ist von der erstaunlichen Natur an den Ufern umgeben.

Schon der Anflug auf Efate versprach üppiges Grün und man wurde nicht getäuscht. Alleine der Blick in unseren Garten reichte aus, dass wir uns vorgenommen haben, unbedingt noch eine Flora & Fauna Südseetour zu machen!

Blick von unserer Terrasse auf die Lagune.

Am beeindruckendsten sind die Bäume. Der Banyan-Tree ist dabei der gigantischste von allen. Er ist riesig, in sich verwachsen und das Zuhause für viele andere Pflanzen und Tiere. Die Menschen auf Efate bauen ihre Dörfer um besonders gelungene Exemplare, treffen sich an den Bäumen und halten dort Rat. Die Rebellion des Coconut War wurde beispielsweise an einem solchen Baum beschlossen, die Unabhängigkeitsbewegung einer Insel Vanuatus im Jahr 1980. Wir haben schon ein paar Mal versucht diesen Baum fotografisch festzuhalten, aber wir sind gescheitert. Er ist einfach zu groß, zu komplex und verschachtelt, als dass man das irgendwie schafft. Aber trotzdem wollen wir euch diese Versuche nicht vorenthalten:

Vorgestern haben wir uns ein Auto gemietet, um ein Mal um die Insel zu fahren. Obwohl die Strecke insgesamt nur knapp 100 Kilometer lang ist, nahm das den ganzen Tag in Anspruch. Man muss einfach ständig aussteigen, um sich umzugucken, ein wenig zu spazieren oder ins Meer zu hüpfen (war etwas bewölkt).

Die Dörfer, an denen man vorbeikommt, sind liebevoll errichtet aber zum Teil von Stürmen und Unwettern gekennzeichnet. Niedergebrannte Häuser aus der Cyclon-Saison 2015 werden noch immer wiederaufgebaut, zum Teil sind aber wesentliche Attraktionen für immer zerstört, die den Städtchen eine wichtige Einnahmequelle waren. Manchmal sind es "nur" Restaurants, manchmal sind es Publikumsmagneten, die in der ganzen Region der einzige Anziehungspunkt für Touristen war. Vor allem der Norden der Insel scheint entweder stärker betroffen worden zu sein oder, was wahrscheinlicher ist, ist nicht mit aller Kraft wieder aufgebaut worden. Denn auch die Hauptstadt wurde großflächig zerstört. Hier wirken aber andere Interessen, die Dinge schneller wiederzubeleben. Wenn auf Efate nämlich Touristen stranden, dann hier. Es gibt einige Restaurants, ein funktionierendes Verkehrsnetz mit Taxis und Minibussen sowie einigen Ressorts und Hotels. Gerade in den ersten zwei Tagen haben wir uns Port Vila angeguckt und die in der fußläufigen Umgebung liegenden Schnorchelspots erkundet.

Da sich unsere Schnorchelerfahrungen bisher nur aufs Mittelmeer beschränkt haben, ist es nicht verwunderlich dass wir hier natürlich ganz schön geflasht waren. Das Unterewasserleben ist mindestens ebenso erstaunlich wie das Überwasserleben und Fische, andere Wesen und Pflanzen sind super bunt, klein und groß. Man kann stundenlang umherschwimmen und sieht immer was neues. Und das Wasser ist auch so schön! Man friert noch nichtmal wenn man reingeht! Gestern waren wir an einem kleinen Wasserfall mit Pools im Inneren der Insel und da war es uns ja schon fast zu kalt! Wir sind aber auch beide Frostbeulen was das angeht und gewöhnen uns schnell an die Badewannentemperatur der Südsee, das ist ganz nach unserem Geschmack.

Ich glaube das verrückteste bisher war, dass Götz und ich uns plötzlich in einem Fischschwarm wiedergefunden haben von Fischen, deren Namen wir leider noch nicht rausgefunden haben. Es waren hunderte! Fünfhundert waren es bestimmt, wenn nicht sogar an die Tausend. Zwei Schwärme, die sich immer wieder vereinigt und getrennt haben, Fische in Doradengröße, nur bunter. Und sie sind einfach nicht weggeschwommen. Wir konnten minutenlang mit diesem Schwarm schwimmen und dabei sogar die Richtung bestimmen. Das war schon ganz schön toll. Ein zweites Highlight lenkte uns ziemlich schnell von der Tierwelt ab: über einem Friedhof von Weltkriegsschrott sind wir vorgestern getaucht und haben uns vorgenommen, in den nächsten Tagen ein Schiffwrack zu erkunden. Um Efate herum alleine liegen drei versunkene Schiffe und ein Flugzeug. Leider war es gestern dann etwas zu bewölkt und man hätte wohl gar nicht mehr so viel gesehen. Daher werden wir das bei besserem Wetter irgendwann in den nächsten zwei Wochen nachholen. Immerhin hat Götz bereits vorgestern einen besonderen Schatz hervorholen können :)

Eine Colaflasche

Eine alte Colaflasche! Dass Colaflaschen en masse aus dem Krieg vor Vanuatus Küsten liegen, genauso wie anderer alltäglicher Kram, aber natürlich auch Motoren, Müll, Metallschrott, Schiffe, Flugzeuge und Waffen, wissen wir nicht nur aus Büchern, sondern auch aus dem einzigartigen WWII-Museum von Havannahbeach.

Und hier ein Foto vom Museum. Haltet euch fest:

Taddaaaa! Das Weltkriegsmuseum! Sowas hat die Welt noch nicht gesehen. Man könnte fast schon sagen: niedlich! Aber dabei käme man sich irgendwie schäbig vor. Also: Der Opa des heutigen Museumsbesitzers hat es damals gegründet und die eigene Beute aus seinen Tauchgängen ausgestellt. Rust in peace:

Hier ein kleiner Blick ins Innere der Ausstellung:

Ist es nicht hinreißend?

Ein so liebevoll gestaltetes Museum hab ich glaub ich noch nie gesehen. Und genauso mühevoll wie die Anordnung der Objekte war auch der einführend gehaltene Vortrag des Museumsbesitzers. Der absolut übertriebene Eintrittspreis soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben. Aber man muss dazu sagen, dass sich der Besuch und die Bekanntschaft mit dem Guide in mehrfacher Hinsicht gelohnt haben.

So schön und liebevoll wie das Museum ist auch der Rest von Efate.

Die Eintrittspreise sind zwar gigantisch im Verhältnis zu dem was einen dann erwartet, aber irgendwie muss das hier einfach so sein. Wenn man über die Insel läuft, dann kommt einem ein reines Strahlen entgegen und das ist wörtlich gemeint. Alle Menschen hier lachen. Alle. Sogar die Kinder, ich hab noch nicht ein Baby heulen hören. Und es gibt hier einen absoluten Kiddiesüberschuss. Götz meinte nach unserer Inselrundfahrt schon, die Arme tun ihm weh vom ganzen winken. Ja, Vanuatu heißt nicht umsonst die lachende Insel.

Heute reisen wir aus Efate ab und verschwinden die nächsten Tage auf Inseln, die vom globalen Netz noch nichts mitbekommen haben oder zumindest nur wenig. Wir freuen uns drauf und werden danach sicher einiges zu berichten haben.

Bis dann - machts gut!


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