Die grüne Insel
- apahlenberg
- 6. Jan. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Seit dem 3. Januar hat sich unsere Reisegruppe stark verkleinert. In aller Herrgottsfrühe mussten Falk und Nina zum Flughafen aufbrechen und am Abend habe ich meinen Freund und Reisepartner Götz zum Flughafen bringen müssen. Puh, das war hart. Nicht nur, weil ich ihn ohnehin vermissen werde, sondern auch, weil wir schon knappe zwei Monate zusammen unterwegs sind und uns natürlich total aneinander gewöhnt haben. Im Vorhinein der Reise meinten einige Leute zu mir: Ach komm, im Januar bist du bestimmt froh, wenn ihr auch mal eine kleine Pause voneinander habt. Ich wusste schon damals, dass das nicht stimmt, und ich bin froh, dass ich richtig lag. Nun sind drei Tage vergangen und die drei Tage waren lang.
Götz wird jetzt für einen knappen Monat durch Deutschland touren. Ich denke, dass es richtig cool wird, er hat sich auch schon wahnsinnig drauf gefreut. Die eine Hälfte von mir wäre auch gerne dabei, aber die andere Hälfte kann sich momentan aber keinen Ort weniger vorstellen, als Deutschland. Ist wirklich so. Nichts, aber auch gar nichts würde mich gerade dorthin zurückziehen. Ich habe erst seit einigen Wochen, eigentlich erst seit Tasmanien, das Gefühl, endlich auf meiner Reise angekommen zu sein, endlich losgelassen zu haben von allem, was in Deutschland passiert. Ich brauche immer relativ lang für so etwas, und ich weiß genau, dass ich in dem Moment, in dem ich nach Deutschland käme, innerlich kollabieren würde. Meine Reise könnte ich nie unterbrechen und trotz unserer Trennung genieße ich jeden Tag, der mir wundervolle Momente schenkt, die ich mir zu Hause niemals vorstellen könnte.
Hier auf Mauritius haben wir zusammen noch schöne letzte Tage verlebt! Als ich vom Flughafen zurückkam bin ich zwar in das schlimmste Unwetter aller Zeiten geraten und kam kaum mehr vom Fleck, es hat gewütet und getobt und literweise Wasser auf die Insel gebracht, so dass viele unserer Pläne im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runtergelaufen sind.

Aber wir haben uns von unserer flexiblen Seite gezeigt und ein paar Ausweichmöglichkeiten gefunden. Wir wollten unbedingt nochmal wandern gehen und haben endlich auch im dritten Anlauf ein Plätzchen gefunden, wo das ging. Alle Nationalparks waren aufgrund der Fluten gesperrt, aber es gibt ja zum Glück noch Berge und Hügel und private Parks, in die man dann ausweichen kann. Und von den Bedingungen ging es dann sogar. Wir waren dann also einen Tag wandern bei Halbregen und am nächsten Tag haben wir noch die Teefelder von Mauritius angeschaut. Dort sind wir spazieren gegangen, haben uns das Museum der mauritianischen Teeproduktion angeschaut und uns danach einer Teeverkostung hingegeben, die im Sonnenschein und mit Blick auf die Teefelder drumherum ausgesprochen angenehm war.
Ja, in unseren letzten Tag auf Mauritius ist Ruhe eingekehrt. Den letzten Abend haben wir noch einmal schön zusammen zelebriert und nun ist es wieder einmal Zeit weiterzuziehen. In den nächsten beiden Wochen werde ich noch von meinem Schwesterlein Pialein begleitet und ich freue mich zutiefst, ihr meine zweite Heimat im Südlichen Afrika zeigen zu können. Wir werden meine alte Gastfamilie treffen und ich freue mich von Herzen meine Freunde wiederzusehen. Zu lange ists her.
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